Erneuerbare Energien

Alternativ Energie / regenerative Energie

Die fossilen Energieträger Öl, Kohle und Gas haben zwei wesentliche Nachteile: sie sind nicht unendlich verfügbar und ihre Verbrennung erzeugt klimaschädliche Emissionen - mit erheblichen Folgeschäden und -kosten. Auch Uran ist endlich.

Diese Fakten lassen nur einen Schluss zu: der Ausbau der erneuerbaren Energien ist nicht nur notwendig und sinnvoll, sondern gesamtwirtschaftlich vorteilhaft und zwingend notwendig. Das neue Wärmegesetz das in 2008 verabschiedet wird, legt fest, dass spätestens im Jahr 2020 in Deutschland 14 Prozent der Wärme aus Erneuerbaren Energien stammen müssen.

Photovoltaik, Solarstrom, Solarkollektoren

Für die nächsten 20 Jahre erwarten Analysten einen Anstieg des globalen Jahresumsatzes auf 100 Mrd. Euro, das entspricht dem heutigen Umsatz der Halbleiterindustrie. Der Preis für Sonnenstrom hat sich gegenüber der 80er Jahre mehr als halbiert. Schon heute kommt jede zehnte Kilowattstunde aus erneuerbaren Energien. Unsere Vorbilder heissen Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme, Biomasse und dienen der Menschheit als intelligente Energielieferanten.

Das Wort Photovoltaik ist eine Zusammensetzung aus dem griechischen Wort für Licht und dem Namen des Physikers Alessandro Volta. Es bezeichnet die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie mittels Solarzellen. Solarzellen bestehen aus verschiedenen Halbleitermaterialien. Halbleiter sind Stoffe, die unter Zufuhr von Licht oder Wärme elektrisch leitfähig werden, während sie bei tiefen Temperaturen isolierend wirken. Über 95 % aller auf der Welt produzierten Solarzellen bestehen aus dem Halbleitermaterial Silizium (Si). 

Biomasse, Biogas, Bioenergie

Energie aus Biomasse ist eine indirekte Nutzung der Sonnenenergie, die in Pflanzen gespeichert ist. Biomasse ist ein vielseitiger Energieträger, der als Brennstoff, Biogas oder Biokraftstoff genutzt werden kann. Zur Herstellung von Bioenergie werden heute Rest- und Abfallstoffe aus der Land- und Forstwirtschaft, der Nahrungsmittelindustrie und der Landschaftspflege verwendet. Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen werden heute vor allem Mais und Sonnenblumen für die Energiegewinnung angepflanzt.

Erneuernde Energieformen

Klimawandel und die Abhängigkeit vom Öl bedingen zwangsläufig das Aufspüren neuer innovativer und regenerativer Energieformen. Die Bundesrepublik hat auf einem der dynamischsten und wachstumsstärksten Zukunftsmärkte die Nase vorn. Die Branche erzielt mittlerweile einen jährlichen Umsatz von mehr als 11,5 Mrd. Euro. Sowohl bei der Photovoltaik als auch bei der Windkraft sind die Deutschen weltweit technologieführend.

Erneuerbare Energien nutzen die in der Umwelt vorhandene und sich durch natürliche Vorgänge erneuernde Energieformen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Umweltwärme (Wärmepumpen), Sonnenenergie (Kollektoren), Erdwärme (aus tiefen Erdschichten), Wasserkraft (Wasserkraftwerke), Wellenenergie, Windenergie.

Geothermie, Erdwärme nutzen

Je tiefer man in die Erde vordringt, umso wärmer wird es. Die Temperatur nimmt um drei Grad je 100 m Tiefe zu. Erdwärme dringt aus dem 5000 Grad heissen, schmelzflüssigen Kern der Erde an die Erdoberfläche. Diese unerschöpfliche Wärme kann nutzbar gemacht werden. Neben Wärme wird auch Strom aus Erdwärme in Deutschland produziert. Vor einigen Jahren ging das erste deutsche Erdwärme-Kraftwerk in Neustadt-Glewe in Betrieb, zahlreiche weiterer Projekte sind in der Planung. 

Windkraft zur Stromerzeugung

Moderne Windkraftanlagen zur Stromerzeugung haben eine Leistung bis zu 5 Megawatt. Die Zukunft der Windkraft liegt jedoch auf See. Die Offshore-Nutzung in großen Windparks wird riesige Potenziale erschliessen. 

Wasserkraft als Stromlieferant

Die Wasserkraft hat weltweite Bedeutung. Knapp ein Fünftel der weltweiten Stromproduktion stammt aus Wasserkraft. Mega-Staudämme mit ihren schwer wiegenden sozialen und ökologischen Problemen werden zunehmend kritisch gesehen. Bei kleinen und Kleinst-Wasserkraftwerken hingegen können die ökologischen Auswirkungen auf die Gewässer mittlerweile durch technische Vorrichtungen weitgehend minimiert werden. 

Erneuerbare Wärme durch erneuerbare Energien

Mehr als 30 Milliarden Tonnen Kohlendioxid (CO2) bläst die Weltgemeinschaft jährlich in die Atmosphäre - und hüllt damit die Erde in eine Heizdecke. Dieses Szenario muß gestoppt werden - eine globale Herausforderung! Deshalb ist die Entwicklung hin zu erneuerbaren Energien in Deutschland sehr erfreulich und hat weltweit Vorbildcharakter.

Der Beitrag der erneuerbaren Energien zur Wärmeversorgung steigt seit Jahren in Deutschland. Allerdings liegt der Wert in 2008 bei knapp 7 % des des deutschen Wärmebedarfs, der durch erneuerbare Energien zwischenzeitlich gedeckt wird. Neue Haustypen, ob Holzhaus, Blockhaus oder Fertighaus mit neuen Heiztechnologien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien führen zu Energiesparhäusern wie z.B. das KfW-Effizienzhaus.

Die Potenziale im Bereich der erneuerbaren Energien sind noch ausbaufähig, müssen sie auch, wenn wir uns dauerhaft von Öl und Gas unabhängig machen wollen. Bereits im Jahr 2020 könnte der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung bei 14 Prozent liegen. Damit könnten über 86 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden. Weitergehende Studien führender Forschungsinstitute bestätigen, dass die erneuerbaren Energien den Wärmebedarf Deutschlands in 2050 schon zu 50 Prozent decken können.