In der Tat werden moderne energiesparende Holzhäuser und Fertighäuser mit Begriffen wie Niedrigenergiehaus, 3-Liter-Haus oder Passivhaus bezeichnet. All diesen Begriffen ist eines gemeinsam, sie beziehen sich ausschliesslich auf den Energieverbrauch im Neubau. Begriffe wie z.B. Nullenergiehaus oder Plusenergiehaus beziehen sich nicht auf einen einheitlich festgelegten Energie-Verbrauchsstandard sondern sind vielmehr Haus-Bezeichnungen die zum Ausdruck bringen sollen, dass sie "extrem" sparsam im Energieverbrauch sind.
Das Passivhaus bauen ist eine konsequente Weiterentwicklung des Niedrigenergiehauses und Energiesparhauses kfw 60 und KfW 60. Es verbraucht rund 80% Heizenergie weniger, im Vergleich zum Niedrigenergiehaus. Umgerechnet in Heizöl kommen Passivhäuser im Jahr mit weniger als 1,5 l pro Quadratmeter aus. Diesen geringen Energieverbrauch erreicht das Passivhaus allein durch zwei Grundprinzipien: Wärmeverluste vermeiden und Wärmegewinne optimieren!
Das Besondere an Häusern dies Energiespartyps ist, dass es nicht auf eine spezielle Bauweise festgelegt ist. Es handelt sich vielmehr um einen Qualitätsstandard, der vom Passivhausinstitut in Darmstadt zertifiziert werden kann. Es gibt Passivhäuser in Massivbauweise, Holzbauweise oder Mischbauweise, die alle gewisse Planungs- und Bauprinzipien einhalten müssen. Diese wenig Energie verbrauchenden Häuser in Holzbauweise vereinen den geringen Restheizwärmebedarf mit einer gesunden Bauweise.
Mit dem Passivhaus ist der Energieverbrauch so gering, dass sich die Familie nie mehr Sorgen um Energiepreissteigerungen machen muss. Ohnehin ist das Haus von importierten Energieträgern praktisch unabhängig. Vielmehr ist es sogar vollständig mit erneuerbarer Energie versorgbar, wenn ein Wärmepumpenkompaktgerät, ein Öko-Strom-Anbieter oder eine Pelletheizung gewählt wird.
Und auch an der Verringerung der Umweltbelastung wird die Baufamilie Freude haben. Denn die Folgen des Klimawandels treffen jeden. Die klimawirksamen Emissionen sind im Passivhaus gegenüber "normalen" Neubauten um mehr als einen Faktor 4 reduziert. Diese Beiträge zum Umweltschutz sind umso wirksamer, je mehr Baufamilien sich für den Bau von energieeffizienten Neubauten oder die Modernisierung bestehender Häuser entscheiden.
Wenn ein Passivhaus dann im Vergleich zu einem anderen Energiestandard ca. 14.000 Euro "mehr" kostet als ein üblicher Neubau - dann sind dies 14.000 Euro, die zu 75% als Handwerksleistung erbracht werden. Und auch die restlichen 25% stammen überwiegend aus europäischer Wertschöpfung. Das erhält und schafft Arbeitplätze - und es "rechnet" sich dauerhaft für die Baufamilie, weil ein Passivhaus ohne Heizung auskommt.