Es gibt bundesweit rund 2,3 Millionen Gebäude, die für eine Sanierung dieser Art infrage kommen. Viele Mietshäuser aus den 1950er bis 1970er Jahren erfordern kostengünstige Sanierungslösungen, da aus sozialen Gründen die Mieten nicht weiter steigen dürfen. Wohnungsbaugesellschaften, die Mehrfamilienhäuser oder baugleiche Wohngebäude sanieren wollen, sollten jetzt in den langfristigen Erhalt ihrer Immobilien investieren.
Eine Sanierung der Außenhülle von Wohngebäuden bietet immer auch Gelegenheit, für zusätzliche Aufstockungen. Die Sanierung der Außenhülle von Wohngebäuden schafft oft die Möglichkeit für zusätzliche Aufstockungen, wodurch die Anzahl der Wohnungen unter Nutzung der bestehenden Infrastruktur erhöht werden kann. Der leichte Holzbau ist aufgrund seiner Tragfähigkeit und seines hohen Vorfertigungsgrads besonders geeignet, da er die Bauzeit verkürzt und die Einschränkungen für Bewohner während der Arbeiten minimiert. In Deutschland könnten durch solche Aufstockungen etwa 1,1 Millionen kostengünstige Wohnungen entstehen.
Die Lösung liegt in der seriellen Sanierung, insbesondere in Verbindung mit dem innovativen Energiesprong-Prinzip und dem Potenzial des modernen Holzbaus. Dieser Ansatz erfüllt nicht nur die Energieeffizienzziele, sondern verbessert auch die architektonische Qualität und Nutzbarkeit alternder Gebäude.
In der Fassadenbekleidung ist die Integration von Begrünungen wie auch von Solarmodulen möglich. Ebenso lassen sich Photovoltaikoder Solarthermieanlagen installieren. Die Solarmodule werden bündig mit der sonstigen Fassadenbekleidung montiert. Ihr Anschluss erfolgt entweder über einen vorgefertigten Schacht, in dem sämtliche Leitungen laufen, oder es werden die Leitungen zwischen dem Bestand und den Fassadenelementen verlegt.
Serielle Sanierung bezieht sich auf einen hocheffizienten, standardisierten Prozess zur Modernisierung von Gebäuden, der in großem Maßstab angewendet werden kann. Das Energiesprong-Prinzip, das seinen Ursprung in den Niederlanden hat, steht im Zentrum dieses Ansatzes. Es sieht eine Netto-Null-Energie-Sanierung vor, bei der das Gebäude über das Jahr hinweg so viel Energie produziert, wie es verbraucht.
Diese Methode umfasst die Vorfertigung von Fassadenelementen außerhalb der Baustelle, die anschließend an der bestehenden Struktur montiert werden. Die schnelle Installation minimiert Störungen für die Bewohner und gewährleistet gleichbleibende Qualität. Das Energiesprong-Modell beschränkt sich nicht nur darauf, zusätzliche Isolierungen anzubringen; es geht darum, die Art und Weise, wie Sanierungen durchgeführt werden, vollständig neu zu denken, um sie schneller, effizienter und kostengünstiger zu gestalten.
Holz als Baumaterial erlebt eine Renaissance dank seiner Nachhaltigkeit, Vielseitigkeit und ästhetischen Anziehungskraft. Moderne Holzbaumethoden wie Brettsperrholz (CLT) und Furnierschichtholz (LVL) haben die Nutzung von Holz in der Gebäudesanierung revolutioniert. Diese Materialien sind nicht nur leicht und einfach zu verarbeiten, sondern bieten auch hervorragende thermische Eigenschaften, was sie ideal für energieeffizientes Bauen macht.
Im Kontext der seriellen Sanierung bietet Holz mehrere Vorteile:
Das Herzstück des Energiesprong-Ansatzes bildet die vorgefertigte Gebäudehülle, die Fassaden, Fenster und Dachelemente umfasst. Diese Komponenten sind auf jedes Gebäude abgestimmt, um sicherzustellen, dass sie präzise passen und optimal funktionieren, um Energieverluste zu reduzieren.
Hauptvorteile von vorgefertigten Holzfassaden:
Fenster und Balkone sind wesentliche Bestandteile jeder Gebäudesanierung. Im Kontext der seriellen Sanierung müssen diese Elemente sorgfältig gestaltet werden, um nahtlos in die neue Fassade integriert zu werden und gleichzeitig die Energieeffizienz und den ästhetischen Wert des Gebäudes zu verbessern.
Vorteile moderner Fenster- und Balkonsysteme:
Mehrere wegweisende Projekte in ganz Europa haben die Effektivität der Kombination von serieller Sanierung und modernem Holzbau demonstriert.
Fallstudie 1: Niederländische Wohnblöcke
In den Niederlanden wurden zahlreiche Wohnblöcke aus der Nachkriegszeit nach dem Energiesprong-Modell saniert. Die Integration von vorgefertigten Holzfassaden und energieeffizienten Fenstern hat diese Gebäude in Netto-Null-Energie-Häuser verwandelt und die Energiekosten für die Bewohner erheblich gesenkt.
Fallstudie 2: Mehrgeschossige Gebäude in Deutschland
In Deutschland wird Holzbau zunehmend bei der Sanierung von mehrgeschossigen Gebäuden aus den 1960er Jahren eingesetzt. Diese Projekte zeigen die Vorteile der Verwendung von leichten Holzelementen, die schnell installiert werden können, ohne dass umfangreiche strukturelle Veränderungen erforderlich sind.
Holz bietet nicht nur energetische Vorteile, sondern auch erhebliche ökologische und wirtschaftliche Vorteile. Als nachwachsender Rohstoff reduziert Holz den CO2-Fußabdruck von Bauprojekten. Zudem trägt die Verwendung vorgefertigter Holzelemente in der seriellen Sanierung zur Kreislaufwirtschaft bei, da diese Komponenten oft recycelt oder am Ende ihres Lebenszyklus weiterverwendet werden können.
Wesentliche Vorteile:
Die serielle Sanierung von Gebäuden, insbesondere jener aus den 1950er und 1960er Jahren, ist nicht mehr nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit. Mit dem Energiesprong-Prinzip und der Integration des modernen Holzbaus können wir die dringenden Anforderungen an energieeffiziente, nachhaltige Gebäude erfüllen.
Für die Zukunft ist es entscheidend, dass politische Entscheidungsträger, Architekten und Bauherren diese innovativen Methoden annehmen. Indem wir dies tun, können wir unser architektonisches Erbe bewahren und gleichzeitig den Energiebedarf der Zukunft decken. Die Kombination aus serieller Sanierung und Holzbau bietet einen klaren Weg, um diese Ziele zu erreichen und eine skalierbare, kosteneffiziente Lösung für die Modernisierung von Gebäuden zu bieten.
Die Transformation unseres umfangreichen Gebäudebestands durch serielle Sanierung und Holzbau ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft. Indem wir die Stärken von Holz nutzen - seine ökologischen Vorteile, Vielseitigkeit und ästhetische Anziehungskraft - können wir energieeffiziente, schöne und komfortable Wohnräume schaffen. Dieser Ansatz adressiert nicht nur das drängende Problem des Klimawandels, sondern belebt auch unsere städtischen Landschaften und macht sie lebenswerter und widerstandsfähiger für kommende Generationen.
Das Potenzial des modernen Holzbaus im Kontext der seriellen Sanierung und seine Vorteile in Bezug auf Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz ist vorhanden. Dadurch wird es ermöglicht, die Energieeffizienz unseres Gebäudebestands erheblich zu verbessern und gleichzeitig die architektonische Qualität und Lebensqualität in unseren Städten zu steigern.