Seit 21.04.2022 gilt als KfW-Neubau-Förderung nur noch für das Effizienzhaus 40 Nachhaltigkeit mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Bauen (QNG). Ab 01.01.2023 soll ein neues umfassendes Förderprogramm unter dem Titel "Klimafreundliches Bauen" an den Start gehen, das im Moment vom Ministerium vorbereitet wird. Insbesondere sollen die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus der Gebäude noch stärker berücksichtigt werden, was der Holzbauweise sehr zuträglich sein wird.
Für das Passivhaus galt ebenfalls der frühere KfW-40 Standard sowie weitere Maßgaben. Unter anderem mitfolgenden Werten:
Außerdem mußten KfW-40-Häuser, die also den Passivhausstandard erfüllten, eine hohe Dichtigkeit aufweisen. Das heisst, die Luftwechselrate muss unter 0,6 pro Stunde liegen. Weitere Vorschriften bezüglich Heizung, solarer Wärmegewinne, die in den Förderbedingungen der KfW detailliert aufgelistet war, kamen noch hinzu.
Als Primärenergiebedarf bezeichnete man den Energiebedarf an nicht erneuerbaren Energieformen wie z.B. Heizöl oder Erdgas. Alle anderen Energieformen wie elektrischer Strom werden darauf zurückgerechnet. Neben den Verbrauchswerten von Erdgas oder Holz fließt bei der Berechnung der Primärenergie auch der Bedarf an elektrischer Energie zum Betrieb der Heizungsanlage (Lüftung, Pumpen) ein. So weit so gut. Doch wie sieht es mit dem tatsächlichen Heizenergiebedarf eines Hauses aus?
Heizt nun die Baufamilie mit regenerativen (erneuerbaren) Energien z.B. mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz, hat sie erst mal einen niedrigen Primärenergiebedarf. Im Hinblick auf den tatsächlichen Heizenergiebedarf muss aber Energie auch bezahlt werden. Und die Energiekosten sind bei schlechter Dämmung eines Hauses besonders hoch.
Was nützt also ein niedriger Primärenergiebedarf wenn der tatsächliche Heizenergiebedarf jedoch recht hoch ist, weil das Haus wenig bis schlecht gedämmt ist (Wände, Fenster)? Der Heizenergiebedarf ist somit viel aussagekräftiger. Die heutigen Holzhäuser und Holzfertighäuser sind hoch wärmegedämmt und sind in Verbindung mit erneuerbaren Energien (z.B. Photovoltaik-Anlage, Solaranlage, Wärmepumpe) wahre Energiekraftwerke, die Eigenstrom produzieren.