Ausbildung zum Bautischler/in

Bautischler/innen fertigen und montieren Bauelemente aus Holz und Holzwerkstoffen, z.B. Holzbauteile für Fenster, Türen, Treppen, Schalungen, Trennwände und Einbaumöbel. Sie wählen die Hölzer, Hilfsmittel und Werkzeuge aus, stellen diese bereit und fertigen die Werkstücke nach Kundenwünschen, Plänen und Zeichnungen an. Zudem bauen sie Profilhölzer und Leisten in Gebäude und Wohnungen ein, etwa als Decken- und Wandverkleidungen.

Die Tätigkeit der Bautischler/in im Überblick

Bautischler/innen fertigen und montieren Bauelemente aus Holz und Holzwerkstoffen, z.B. Holzbauteile für Fenster, Türen, Treppen, Schalungen, Trennwände und Einbaumöbel. Sie wählen die Hölzer, Hilfsmittel und Werkzeuge aus, stellen diese bereit und fertigen die Werkstücke nach Kundenwünschen, Plänen und Zeichnungen an. Zudem bauen sie Profilhölzer und Leisten in Gebäude und Wohnungen ein, etwa als Decken- und Wandverkleidungen. Ebenso restaurieren und modernisieren sie Holzbauteile in Altbauten.

Sie führen auch Arbeiten zur Wärme- und Schallisolierung durch und bauen z.B. Dämmstoffe ein. Im Spezialgebiet Akustikschreinerei führen sie den Innenausbau von Räumen mit besonders hohen Anforderungen an die Klangwirkung durch. Je nach Auftrag bauen sie etwa Tonstudios, Theater oder Kinos komplett neu aus oder nehmen Maßnahmen zur Verbesserung der Akustik vor.

Berufstyp Anerkannter Ausbildungsberuf
Ausbildungsart Duale Ausbildung in Industrie und Handwerk (geregelt durch Ausbildungsordnung)
Ausbildungsdauer 3 Jahre
Lernorte Ausbildungsbetrieb und Berufsschule (duale Ausbildung)

Aufgaben und Tätigkeiten des Bautischlers im Einzelnen

  • Bauteile gemäß Bauplänen herstellen
    • Rohmaterialien wie Balken, Holzleimbinder, Latten und Bretter auswählen
    • Bauteile ausmessen und zuschneiden
    • Oberflächen polieren, hobeln, schleifen und lasieren 
    • Verbindungstechniken wie Nageln, Schrauben oder Verzapfen anwenden
  • Montagearbeiten durchführen
    • den Arbeitsplatz einrichten, z.B. Leitern aufstellen oder Arbeitsgerüste aufbauen
    • Holzbauteile, z.B. Fenster, Türen, Treppen, Schalungen und Trennwände, vor Ort zusammensetzen und einbauen, ggf. Dämmstoffe und Rollläden einbauen
    • Fertighausbauteile montieren
    • Sicherheits- und Funktionsprüfungen durchführen, Einhaltung von Kundenanforderungen kontrollieren
  • Tonstudios, Theater oder Kinos nach akustischen Gesichtspunkten ausbauen bzw. bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Akustik durchführen 
  • Holzbauteile in Altbauten reparieren und restaurieren
  • Maschinen zur Holzbe- und -verarbeitung pflegen und warten

 

Typische Arbeitgeber für Bautischler/in

Bautischler/innen finden Beschäftigung

  • in Bautischlereien
  • in Zimmereibetrieben
  • in Unternehmen des Ingenieurholzbaus
  • bei Herstellern von Holzwerkstoffen oder Fertigbauteilen aus Holz
  • bei Unternehmen des Fertighausbaus

Zum Stichtag 31. Dezember 2019 gab es deutschlandweit insgesamt rund 37.500 Betriebe im Tischlerhandwerk und über 11.600 Zimmerei- und Ingenieurholzbaubetriebe in Deutschland.

Die Branchen im Einzelnen für Bautischler/in

  • Ausbau 
    • Bautischlerei und -schlosserei, z.B. Einbau und Montage von z.B. Türen und Ladeneinrichtungen
    • Zimmerei und Ingenieurholzbau 
  • Holzwerkstoffe 
    • Herstellung von Furnier-, Sperrholz-, Holzfaser- und Holzspanplatten 
  • Holzkonstruktionsteile, Holzwaren 
    • Herstellung von sonstigen Konstruktionsteilen, Fertigbauteilen, Ausbauelementen und Fertigteilbauten aus Holz, z.B. Türen, Fensterrahmen, Treppen
  • Hochbau, Beton- u. Stahlbetonb., Feuerungs- u. Schornsteinbau 
    • Errichtung von Fertigteilbauten, z.B. Fertighäuser, Holzhäuser.

Unterschied Tischler zum Bautischler

Tischler/innen stellen Schränke, Sitzmöbel, Tische, Fenster und Türen, aber auch Innenausbauten so- wie Messe- und Ladeneinrichtungen meist in Einzelanfertigung her. Zunächst beraten sie ihre Kunden über Einrichtungslösungen. Sie arbeiten mit Skizzen und Entwürfen auch mit Unterstützung von Software-Programmen. Bautischler werden auch als Bau- und Möbeltischler/in oder als Bauschreiner/in bezeichnet.

Welche Unterschied besteht zwischen Tischler und Schreiner?

Einen Unterschied zwischen Tischler und Schreiner gibt es grundsätzlich nicht. Das Berufsfeld ist identisch. Die offizielle Berufsbezeichnung gemäß der Handwerksordnung lautet allerdings Tischler.

„Schreiner“ bezeichnet in Deutschland einen Ausbildungsberuf bzw. das „Handwerk“, welches sich auf die schneidende, fügende oder veredelnde Verarbeitung von Holz und Holzwerkstoffen spezialisiert hat. Damit ist der Bau von Möbeln bis hin zu Bauelementen im Sinn der Holztechnik gemeint.

Kernkompetenzen, die im Beruf des Bautischlers grundsätzlich erforderlich sind:

  • Bautischlerei 
  • Fenster- und Türenbaumontage 
  • Hobeln (Holz) 
  • Holzbauteile herstellen 
  • Innenausbau (Holz) 
  • Maschinenführung, Anlagenführung, -bedienung 
  • Montage (Bau, Ausbau) 
  • Montage (Möbel, Küchen, Raumausstattung, Messebau) 
  • Sägen 
  • Schalldämmungen herstellen 
  • Tischler-/Schreiner-Maschinenlehrgang (TSM) 
  • Treppenbau 
  • Trockenbau

Weitere Kompetenzen, die für die Ausübung dieses Berufs bedeutsam sein können:

  • Arbeitsvorbereitung 
  • Aufmaß 
  • CNC-Kenntnisse, CNC-Programmieren 
  • Holzkunde 
  • Holzoberflächenbearbeitung 
  • Holzschutz, Holzpflege 
  • Kunststoffverarbeitung 
  • Lasieren 
  • Maschineneinrichtung, Anlageneinrichtung 
  • Qualitätsprüfung, Qualitätssicherung 
  • Restaurierungsarbeiten 
  • Wand- und Deckenverkleidung 
  • Wartung, Reparatur, Instandhaltung

Weitere relevante Fertigkeiten und Kenntnisse:

  • Kompetenzgruppe "CNC-, NC-Programme"
  • Kompetenzgruppe "Holzwerkstoffe"

Aufstiegsweiterbildung für Bautischler/in

Weitere Berufs- und Karrierechancen eröffnen sich durch eine Aufstiegsweiterbildung (z.B. als Tischlermeister/in) oder ein grundständiges Studium (z.B. im Studienfach Holztechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich.

Quellen: Bundesagentur für Arbeit, eigene Recherche.