Weiterbildung Zimmerermeister/in

Anspruchsvolle Tätigkeiten in Zimmereibetrieben

Eine Zimmerei ist ein Holzbaubetrieb, der auch darüber hinausgehende Tätigkeitsfelder wie Treppenbau und Dachdeckung ausführt. Jeder Holzbaubetrieb benötigt eine/n Zimmerermeister/in, die mit Holzbauwerken, Holzkonstruktionen, Bauteilen und als Ausbildungsbetrieb verantwortlich umgehen kann.

Die Tätigkeit des Zimmerermeisters / der Zimmerermeisterin

  • Zimmerermeister/innen planen die Arbeitsabläufe in einer Zimmerei oder einem Holzbaubetrieb und arbeiten selbst praktisch mit.
  • Sie leiten Fachkräfte an und unterweisen diese.
  • Auf der Baustelle überprüfen sie die Baupläne und die Bauausführung.
  • Sie planen den erforderlichen Betriebsmitteleinsatz.
  • Sie sind für die betriebliche Ausbildung verantwortlich.
  • Sie nehmen kaufmännische und verwaltende Aufgaben wahr.
  • Je nach Betriebsgröße verhandeln sie auch mit Lieferanten, kalkulieren Angebote, erledigen den betriebsbezogenen Schriftverkehr und beraten Kunden.
Typische Branchen und Jobs für Zimmerermeister/innen

Zimmerermeister finden interessante Tätigkeiten bei:

  • handwerklichen Zimmereibetrieben
  • Ingenieurholzbaubetrieben
  • Holzhausbau-Unternehmen
  • Holzwerkstoff-Herstellern
  • Fertighaus-Herstellern
Weiterbildung zum Zimmerermeister?

Zimmerermeister/in ist eine berufliche Weiterbildung. Die Meisterprüfung im  zulassungspflichtigen Zimmerer-Handwerk ist bundesweit einheitlich geregelt. Um Zimmerermeister zu werden, müssen Sie eine Prüfung vor der zuständigen Handwerkskammer ablegen. Auf diese Prüfung können Sie sich an der Meisterschule im jeweiligen Bundesland vorbereiten. Diese kann in Voll- oder Teilzeit absolviert werden.

Meisterprüfungsverordnung (Meisterausbildung im Zimmererhandwerk) PDF

Voraussetzungen zum Meisterkurs für Zimmerermeister/innen

Die Handwerksordnung lässt ihnen verschiedene Möglichkeiten um die Zulassungsvoraussetzungen zum Zimmerermeister/in zu erfüllen:

  • Sie können sich direkt nach der bestandenen Gesellenprüfung als Zimmerer zum Meisterkurs bei der zuständigen Meisterschule des Handwerks anmelden. Das heißt, sie müssen keine mehrjährige Tätigkeit als Geselle nachweisen.
  • Alternativ eine abgeschlossene artfremde Berufsausbildung und nachweisbarer Berufserfahrung im entsprechenden Gewerk.

Ausnahme: Sollte kein einschlägiger Berufsabschluss vorliegen, müssen Sie eine mehrjährige Berufstätigkeit in dem Handwerk nachweisen, in dem Sie die Meisterprüfung ablegen wollen.

 

Starthilfe durch Aufstiegs-BAföG

Die Meisterausbildung ist immer eine lohnenswerte Investition in die eigene Zukunft. Wem es am nötigen Geld dafür mangelt, der kann Aufstiegs-BAföG (früher: Meister-BAföG) beantragen.

Lehrgänge, Prüfungen, Materialien, Lebensunterhalt: Der Kostenaufwand von beruflichen Fort- und Weiterbildungen ist nicht zu unterschätzen. Finanzielle Unterstützung bieten Bund und Länder. Bereits seit 1996 gibt es das sogenannte Aufstiegs-BAföG für den Aufstieg im dualen System der beruflichen Bildung.

Anspruchsberechtigt sind alle, die sich mit einem Lehrgang auf eine anspruchsvolle berufliche Fortbildungsprüfung in Voll- oder Teilzeit vorbereiten – unabhängig vom Alter. Deshalb informieren Sie sich rechtzeitig bei Ihrer Handwerkskammer wegen der Förderung!

Infos zum Aufstiegs-BAföG des Bundesministeriums für Bildung

Wie wirkt sich die Digitalisierung auf den Zimmerermeister aus?

Die fortschreitende Digitalisierung der Arbeits- und Berufswelt kann Aufgabenfelder und Anforderungsprofile verändern. Es eröffnet sich für Zimmerermeister/innen die Chance, sich mit folgenden Technologien, Verfahren oder Systemen zu befassen:

  • Apps für Planung und Aufmaß (z.B. vor Ort das Aufmaß digital erstellen)
  • Digitales Dokumentenmanagement - DMS (z.B. Auftragsunterlagen, Budget- und Mitarbeitereinsatzpläne digital verwalten)
  • Speicherprogrammierbare Steuerung - SPS (z.B. automatische Säge- und Hobelmaschinen einrichten und programmieren)
  • Die Nutzung holzbaurelevanter Software (CAD, SEMA, FRILO).
  • 3-D-Druck (z.B. den Einsatz von 3-D-Druckern zur Herstellung von Holzkonstruktionen planen und überwachen)
  • 3-D-Laserscanning (z.B. Vermessungen mit einem 3-D-Laserscanner durchführen, um ein dreidimensionales Abbild eines Gebäudes zu erstellen)
  • Wearable Technology (z.B. den Einsatz von Exoskeletten zur Erleichterung von Hebearbeiten planen)