Die neuerliche Änderung der Muster-Holzbaurichtlinie sorgt für eine kostengünstigere Bauweise und fördert die serielle Vorfertigung, was den Bauprozess effizienter macht. Zudem wird der Anwendungsbereich der MHolzBauR auf Sonderbauten ausgeweitet, was neue Möglichkeiten für die Nutzung von Holz im Bauwesen eröffnet. Ein weiterer Vorteil ist die Lockerung der Vorschriften, die einen höheren Anteil sichtbarer Holzoberflächen im Bauwerk erlauben.
Viele Bauherren und Planer haben bereits auf diese Richtlinie gewartet, da sie nicht nur praktische Vorteile bringt, sondern auch die Verwendung von Holz als nachwachsendem Rohstoff verstärkt. Holz leistet so einen bedeutenden Beitrag zur ressourcenschonenden und nachhaltigen Entwicklung im Bauwesen. Besonders die Entwicklung der Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Bauteile und Außenwandbekleidungen in Holzbauweise (MHolzBauRL) ermöglicht es, Holz auch für mehrgeschossige Gebäude sicher zu verwenden.
Die MHolzBauRL hat den Rahmen für die Zulassung von brennbaren Baustoffen für hochfeuerhemmende und sogar feuerbeständige Bauteile erweitert, wodurch nun auch hohe Gebäude aus Massivholz ohne zusätzliche Brandschutzbekleidung errichtet werden können. Dies eröffnet neue Perspektiven für den Holzbau und stellt sowohl Architekten als auch Bauherren vor spannende Herausforderungen und Chancen.
Die MHolzBauRL, die als ergänzende Vorschrift zu den Landesbauordnungen und der Musterbauordnung (MBO) dient, regelt die brandschutztechnischen Anforderungen für den Holzbau. Die Richtlinie berücksichtigt sowohl die technischen Eigenschaften von Holz als Baustoff als auch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Brandverhalten von Holz.
Besonders im Hinblick auf den Brandschutz ist es nun möglich, mehrgeschossige Gebäude zu errichten, ohne dass diese mit aufwendiger Brandschutzbekleidung versehen werden müssen, solange diese bestimmten brandschutztechnischen Anforderungen entsprechen. Holzgebäude der Gebäudeklassen 4 und 5 und deren Anforderungen werden daher künftig zu einem festen Portfolio für Architekten und Planer gehören.
Im Rahmen der MHolzBauRL werden aufgrund wissentschaftlicher Ergebnisse zum Brandverhalten von Holz brandschutztechnische Anforderungen definiert, die sicherstellen, dass Gebäude aus Holz in Bezug auf den Brandschutz genauso sicher sind wie solche aus anderen, nicht-brennbaren Baustoffen wie Stahl oder Beton. Besonders wichtig ist dabei die Differenzierung der verschiedenen Holzarten und der entsprechenden Behandlung, die den Feuerwiderstand eines Gebäudes beeinflussen. Der Brandschutznavigator der TU München stellt Verwendbarkeitsnachweise und technische Regeln für den Brandfall im Holzbau bereit und ist unter www.brandschutznavigator.de abrufbar.
Massivholz hat gegenüber anderen Holzarten einen erheblichen Vorteil: Es verkohlt beim Brand nicht sofort, sondern bildet eine schützende Kohleschicht, die das innere Holz vor weiterem Brandkontakt schützt. Dieser Effekt sorgt dafür, dass Massivholz weitgehend feuerbeständig bleibt und nach wie vor als tragendes Element genutzt werden kann, selbst bei hohen Temperaturen. Die MHolzBauRL berücksichtigt diese natürlichen Eigenschaften von Holz und stellt klare Richtlinien auf, wie Massivholz für tragende Bauteile eingesetzt werden kann.
Neben den brandschutztechnischen Aspekten bietet die neue MHolzBauRL auch zahlreiche neue architektonische Möglichkeiten. Holz als Baustoff ermöglicht es, innovative und ästhetisch ansprechende Gebäude zu gestalten. Besonders im Bereich der Fassaden- und Innenraumgestaltung bietet Holz durch seine natürliche Schönheit und die Vielfalt an Verarbeitungsmöglichkeiten enorme kreative Potenziale.
In der Vergangenheit waren architektonische Ideen für Holzgebäude aufgrund der Brandschutzauflagen oftmals eingeschränkt, da in höheren Etagen keine brennbaren Materialien verwendet werden durften. Mit der Einführung der MHolzBauRL und der Möglichkeit, Massivholz für hochfeuerhemmende Bauteile zu verwenden, eröffnen sich nun völlig neue Dimensionen im Design von Holzgebäuden.
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, dessen Verarbeitung weniger CO?-Emissionen verursacht als bei traditionellen Baustoffen wie Beton oder Stahl. In Kombination mit der Möglichkeit, mehrgeschossige Gebäude aus Holz zu errichten, bietet sich ein nachhaltiger, umweltfreundlicher Bauansatz, der den ökologischen Fußabdruck eines Bauprojekts erheblich reduziert.
Die Anpassung der Brandschutzvorschriften durch die MHolzBauRL stellt einen bedeutenden Schritt für die Weiterentwicklung des Holzbaus dar. Es ist zu erwarten, dass die wachsende Akzeptanz von Holz als Baustoff in mehrgeschossigen Gebäuden dazu führen wird, dass auch andere Bundesländer ihre Bauordnungen entsprechend anpassen. Bayern und Nordrhein-Westfalen sind hier die Vorreiter.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der moderne Holzbau dank der MHolzBauRL nicht nur neue Möglichkeiten für den Brandschutz bietet, sondern auch in Hinblick auf Architektur, Nachhaltigkeit und Baukosten enorme Vorteile mit sich bringt. Die Zukunft des Holzbaus sieht vielversprechend aus, und es bleibt spannend, welche weiteren neuen innovativen Lösungen in den kommenden Jahren entwickelt werden.
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