Professor Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) sieht Holz als Hoffnungsträger der Zukunft für mehr Klimaschutz. Dazu müsste die Menschheit jetzt weltweit degenerierte Flächen aufforsten und in großem Stil energieintensive Bauprodukte durch Holz ersetzen.
Im Kampf gegen die Überhitzung der Welt ruft Prof. Schellnhuber zu einer "globalen Bauwende und einer Transformation der gebauten Umwelt« auf. Ein neues Bauwesen müsse umgehend auf nachwachsende Rohstoffe setzen.
Schellnhuber sieht die Möglichkeit, wie mit Holz der Weg zu mehr Klimaschutz beim Bau gelingen kann: "Die Rechnung ist simpel" so Schellnhuber. "Wenn ein Baum wächst, nimmt er das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) auf. Bauen wir daraus ein Haus, wird nicht nur klimaschädlicher Stahlbeton substituiert, sondern auch CO2 langfristig und temporär gespeichert." Schellnhuber fordert, "die gebaute Umwelt viel stärker ins Visier" zu nehmen.
Denn weltweit habe der Gebäudesektor – vom Bauen über Konstruktion und Betrieb bis hin zum Abriss – einen Anteil von rund 40 Prozent an allen Treibhausgas-Emissionen. Und sogar 70 Prozent des Rohstoff- und Ressourcenverbrauchs werden durch den Bausektor verursacht. Es gebe Lösungswege zum Schutz vor Erderwärmung. Schellnhuber fordert, "die Klimakrise mithilfe natürlicher und gemanagter Kohlenstoffsenken zu überwinden – indem neben Landnutzung und Forstwirtschaft auch der Bausektor transformiert wird und in eine neue Ära führt."
Holz könnte dabei zum Hoffnungsträger für mehr Klimaschutz werden. Der Klimaforscher: „Global könnte man rund zwei Milliarden Gebäude aus Biomasse erschaffen – mit Baustoffen wie Bambus oder Holz. Auf diese Weise würde man in den nächsten 100 bis 200 Jahren ein Klima wie in vorindustrieller Zeit herstellen können.“