Der Holzbau als Schlüssel zur effizienten seriellen Gebäudesanierung

An Potenzial für eine sinnvolle Gebäudesanierung durch den Holzbau mangelt es nicht. Allein in Deutschland stehen rund 22 Millionen Gebäude, die ein Drittel der Treibhausgasemissionen unseres Landes verursachen. Während Neubauten relativ hohe Energiestandards erfüllen, kommt die energetische Sanierung der Bestandsgebäude seit Jahren nicht voran.

Unser Gebäudebestand ist veraltet und entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen an Barrierefreiheit, Komfort und Energieeffizienz. Dabei sind diese Gebäude zur Erreichung der Klimaziele ein zentraler Hebel – etwa drei Viertel von ihnen wurden vor 1977 ohne Vorgaben für den Wärmeschutz errichtet.

Um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen, sollen deshalb bis spätestens 2050 alle Bestandsbauten in Deutschland klimaneutral saniert werden. Das stellt die ganze Bauwirtschaft und im Besonderen viele Wohnungsbauunternehmen vor große Herausforderungen.

Serielle Sanierung mit Bundesförderung und Bonus als Anreizsystem

Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wurde als Anreiz der neue Bonus „Serielles Sanieren“ eingeführt. Gemeint sind energetische Gebäudesanierungen unter Einsatz vorgefertigter Fassaden- und Dachelemente. Mit Hilfe dieser Baumethode soll die Quote dieses Bausektors einen zusätzlichen Anschub erfahren.

Im Vergleich zu zeitaufwändigen Lösungen vor Ort lassen sich solche Elemente mit deutlich reduziertem Aufwand montieren. Die Vorfertigung von Bauelementen in Leichtbauweise ist eine Domäne des Holzbaus. Über die aktuellen Förderrichtlinien zur seriellen Sanierung ist es hilfreich sich bei der BAFA zu informieren.

Serielle Sanierung mit Holz hat hohes Marktpotential im Gebäudebestand

Der Einsatz vorgefertigter Bauteile aus Holz gehört im Neubaubereich schon lange zum Standard, so etwa im Holzfertigbau oder in der Gebäudehülle bei der Kombination von mineralischen Tragstrukturen mit nichttragenden Holzelementen. Gerade hier sprechen für den Holzbau die ausgezeichneten wärmeschutztechnischen Eigenschaften bei gleichzeitig geringen Wandstärken, der hohe Vorfertigungsgrad, das geringe Gewicht, die trockene Bauweise sowie generell die Eigenschaft, ein nachwachsender Baustoff zu sein.

Der Holzbau hat bereits schon seit 2010 im Rahmen des TES Forschungsprojekts seinen Platz im Bereich der Sanierung gefunden. Neu ist allenfalls der Begriff der „Seriellen Sanierung“. Eine Serielle Sanierung eignet sich besonders gut für architektonisch einfachere und typenähnliche Gebäude.

Laut Studien gibt es bundesweit rund 2,3 Millionen Gebäude, die für eine Sanierung dieser Art infrage kommen. Dazu gehören viele Mietshäuser aus den 1950er bis 1970er Jahren, für die besonders wirtschaftliche Sanierungslösungen wichtig sind, weil die Mieten hier aus sozialen Gründen nicht weiter steigen dürfen. Wenn eine Wohnungsbaugesellschaft ein Mehrfamilienhaus oder eine Reihe baugleicher Wohngebäude sanieren möchte, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Investitionen in den langfristigen Erhalt ihrer Immobilien gekommen. Weitere Informationen zum Potential der seriellen Gebäudesanierung gibt es mit dem Link.

Fazit: Serielle Gebäudesanierung - Mehrwert durch Holzbau

Die energetische Modernisierung und Erweiterung von Bestandsbauten mit vorgefertigten Holzrahmenelementen stellt eine qualitätsvolle und gestalterisch vielseitige Methode dar, um Bestandsgebäude auf einen mit Neubauten vergleichbaren Standard zu bringen. Neben der Erfüllung ökonomischer, baurechtlicher und konstruktiver Anforderungen wie Wärme-, Brand- und Schallschutz sowie Stand- und Erdbebensicherheit bedeutet sie stets eine Veränderung der Erscheinung eines Gebäudes. Das bietet die Chance, die innen- oder außenräumliche Situation architektonisch und gestalterisch aufzuwerten und die Bauwerksstruktur durch konstruktive Veränderungen zu verbessern.

Die Ertüchtigung des Gebäudes lässt sich durch den Einsatz von vorgefertigten Holzelementen bis zur Neubauqualität steigern. Technisch hat die Holzbauweise durch ihr geringes Konstruktionsgewicht im Vergleich zu Stahlbeton- oder Mauerwerkskonstruktionen viele Vorteile. Vorgefertigte Holztafelbauelemente oder Raummodule eignen sich für die Fassadenertüchtigung, den Ersatz oder die Ergänzung einzelner Bauteile bis hin zu räumlichen Erweiterungen als Anbau oder Aufstockung. Mithilfe digitaler Aufmaßverfahren und CNC-gestützter Produktionstechnik werden selbst komplexe Bauteile für die Tafeloder Raummodulbauweise seriell hergestellt.

Damit Wohnungsunternehmen, Baugenossenschaften, private und öffentliche Immobilieneigentümer sowie Planer und Ausführende eine grundlegende Einführung zur seriellen Sanierung erhalten, hat der INFORMATIONSDIENST HOLZ den Leitfaden Serielles Sanieren erarbeitet.


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